Wildpferde ganz nah

Heute ging es mit vier Autos vom Vereinsgelände über die A43 ins Münsterland. Nach etwa einer Stunde Fahrt waren wir im Merfelder Bruch angekommen – dem Zuhause der Dülmener Wildpferde. Die Forstoberinspektorin Friederike Rövekamp wartete schon auf uns.

Von weitem konnten wir sie schon sehen: die 400 Wildpferde, die hier in Dülmen leben. Nach einer kurzen Einführung gingen wir langsam in Richtung der Pferde. Nur wenige Meter entfernt stand die riesige Herde mit Fohlen, Jährlingen und Stuten. Auch wenn die Tiere unglaublich niedlich und besonders die jungen Pferde ziemlich neugierig sind, ist Anfassen strikt verboten! Die Pferde sollen in ihrem zwar begrenzten Lebensraum so wild wie möglich bleiben und dem Menschen gegenüber nicht zahm werden.

 

 

Frau Rövekamp erklärte uns während der Führung die Herkunft der Pferde: Die erste urkundliche Erwähnung der Pferde stammt aus dem Jahr 1316. Früher gab es in ganz Westfalen (u.a. auch in Herne) viele Wirtschaftsbetriebe, die die Pferde züchteten, damals noch als Fleischlieferanten und Nutztiere für den Menschen. Heute sind die Pferde im Merfelder Bruch die letzten ihrer Art. Sie sichern den Erhalt der Rasse und tragen zudem zum Erhalt der Kultur und Geschichte bei.

 

Nach unserer Führung verbrachten wir noch eine Pause auf dem Picknickplatz direkt neben den Pferden. Wir hatten die Herde also ständig im Blick. Und so waren wir dabei, als sich die Herde versammelte und in den Wald galoppierte, nur wenige Meter an unseren Tischen vorbei. Was ein Highlight! Normalerweise bewegen sich die Pferde gemütlich im Schritt, freiwillig galoppieren sie nur selten.

 

Leider fühlte sich die Herde am Waldrand und auf der Waldstraße so wohl, dass wir unseren Heimweg erst verspätet antreten konnten. Das nehmen wir ihnen natürlich nicht übel. So ging es schließlich im Schrittempo mitten durch die Herde, die sich unsere Autos ganz genau anguckte. Die Pferde sind ganz schön neugierig, einzelne Exemplare hätten ihre Nasen am liebsten durch die Fenster geschoben. Wir winkten den Pferden auf unserem Heimweg und versprachen ein baldiges Wiedersehen.